Während dem 2. Weltkrieg setzt sich Kurz für die vielen Flüchtlinge ein, die täglich die Schweiz erreichen. Sie spricht mit der schweizerischen Fremdenpolizei, damit einzelne Flüchtlinge in die Schweiz hereingelassen, respektive nicht ausgewiesen werden.
Bald ist sie in der Schweiz weitherum bekannt. Dies gibt ihr den Handlungsspielraum, auf die oberster Ebene der Schweizer Politik einzuwirken. Im August 1942 werden die Schweizer Grenzen aufgrund der grossen jüdischen Flüchtlingsströme vorerst komplett geschlossen. Kurz reist ohne zu zögern zu Bundesrat Eduard von Steiger. Dies an einem Sonntag, während dieser in seinem Ferienhaus über dem Genfersee weilt. Ihr gelingt es, den Bundesrat umzustimmen und die Grenzen für eine bestimmte Zeit wiedr zu öffnen.
Sie scheut sich nicht, eine Flüchtlingspolitik unmissverständlich zu kritisieren, die sie als klares Unrecht einstuft. Sie hat immer wieder für Einzelschicksale gekämpft und praxisnah argumentiert. Immer hat sie die politischen Entscheidungsträger auf ihrer menschlich-emotionalen Ebene angesprochen und es so geschafft, die Schweizer Behörden für die Schicksale der Flüchtlinge zu sensibilisieren. Getrud Kurz hat damit die humanitären Bestrebungen der Schweiz in der Mitte des 20. Jahrhunderts stark geprägt.